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Recap: Anuga 2025
8.000 Aussteller. 140.000 Besucher aus der ganzen Welt. Ein Ziel: die Zukunft der Lebensmittelindustrie gestalten. Nach zwei intensiven Tagen auf der Anuga 2025 teilen wir unsere Eindrücke.
Vorab eine Gesamteinordnung zum Markt
Aus Markt- und Konsumentensicht kann man deutlich festhalten, dass der Megatrend „Personal Wellbeing“ weiter an Fahrt aufnimmt und uns auch in den kommenden Jahren noch intensiv begleiten wird. Während in den 2010er-Jahren „Low Carb“ dominierte und aktuell „High Protein“ die Supermarktregale prägt, könnte der nächste große Begriff „Fibres“ (Ballaststoffe) heißen. Zahlreiche Studien zeigen deutliche Defizite in der Ballaststoffaufnahme westlicher Ernährungsweisen mit entsprechenden gesundheitlichen Risiken.
Parallel dazu werden Technologie und Künstliche Intelligenz die individuelle Ernährung weiter revolutionieren. Konsumenten werden sich künftig noch gezielter, diversifizierter und datenbasierter ernähren.

Unsere zentralen (Messe-) Beobachtungen – kompakt und ungefiltert
- Echte Produktinnovationen, sowohl inhaltlich als auch bei Verpackungslösungen, bleiben rar
- Precision Fermentation scheitert weiterhin am Scale-up und einer für Konsumenten attraktiven Preisgestaltung
- Nachhaltigkeit wird zwar konsequent verfolgt, jedoch ohne die Dynamik vergangener Jahre
- Alternative Proteinquellen haben bei Konsistenz, Geschmack und Mundgefühl spürbar aufgeholt und werden zunehmend zu einer echten Option – auch für Karnivoren
- Der Trend zu lokalen Angeboten nimmt weiter zu
- Das Wachstum im Fine- und Speciality Segment ist ungebrochen, gleichzeitig steigt das Angebot rapide und immer mehr Nischenplayer drängen auf den Markt
- Unsicherheit und Volatilität sind längst zur neuen Normalität geworden
- Die Produktkomplexität und Sortimentsvielfalt werden in den kommenden Jahren weiter zunehmen
- Und: Der beste Käse kommt nach wie vor aus der Schweiz!
Was bedeutet das für die Industrie?
Produktinnovationen und Markenführung überlassen wir den Lebensmitteltechnologen und Marketingspezialisten. Unser Fokus liegt auf der Wirkung dieser Trends entlang der gesamten Value Chain und den entscheidenden Fragen, die sich daraus ergeben:
- Wie können Einkauf, Supply Chain und R&D zur Reduktion der zunehmenden Komplexität beitragen?
- Sind die bestehenden Lieferketten und Lieferantenstrukturen stabil und zukunftsfähig?
- Wie lässt sich die Produktionsplanung so gestalten, dass kleine Losgrößen nicht zum Produktivitätskiller werden?
- Welche Produkte sind über die gesamte Wertschöpfung hinweg nicht profitabel und sollten Platz für Neueinführungen schaffen?
- Wie sieht das optimale Produktions- und Logistiknetzwerk aus, um flexibel und nah an Nachfrage sowie Lieferanten zu agieren?
- Wie kann die Kapazität bestehender Werke trotz steigender Komplexität gezielt erhöht werden, um Wachstum zu ermöglichen?
- Wie sieht die dazu unterstützende digitale Roadmap aus?
Sprechen Sie uns gerne an, das maex Consumer Team rund um Michael Duerr freut sich.